Social Media als Teil der eigenen Webseite sehen
Meine „Über Mich“-Seite ist nicht die Klassische. Hast du vielleicht auch schon gesehen: Meine „Über Mich“-Seite leitet auf mein TikTok-Account weiter – nicht direkt, dennoch ist die Verlinkung da. Aber Warum?Ich weiß nicht wie es dir geht, aber wenn ich mit jemanden zusammen arbeiten möchte, will ich die Person erstmal kennenlernen, ein Gefühl für sie bekommen, gucken ob unsere Werte ✨alignen✨. Also gehe ich wohin? Richtig, auf Instagram, Facebook, Pinterest oder eben TikTok. Früher war das mal die „Über Mich“-Seite, ja. Heute wissen wir: Persönliches finden wir eben auf den Social Media Accounts der Personen. Mit den About-Seiten/“Über Mich“-Seiten verbindet man meist Aufzählungen. Lebenslaufartig wird hier komprimiert dargestellt, wie toll man ist oder mit welchen Marken man schon zusammen gearbeitet hat (bei mir übrigens auch). Das sieht toll aus, will aber eigentlich keiner wissen. Wir haben (noch) 2022, da zählt nur eins und das ist Social Proof. Nächstes Jahr übrigens auch.Bei Brands und Dienstleistern gehts immer um Social ProofWas ist das?„Grundsätzlich ist jede Art von Information, die eine Annahme bestätigt oder widerlegt, eine Form von Social Proof.“ sagt Hootsuite.Social Proof heißt sehr sehr stark vereinfacht: Wir suchen in unserem Gegenüber eine Gemeinsamkeit, etwas, dass uns miteinander verbindet. Das kann sein, dass wir z.B. die gleichen Entscheidungen treffen (würden), geteilte Werte, gleiches Verhalten… Und sowas findest du eben auf keiner About-Me Seite. Solche Informationen über mich findest du auf Instagram und TikTok. Letzteres ist zur Zeit meine bevorzugte Social-Media-Plattform. Aber was denn nu‘,…Was schreibe ich 2024 auf meine „Über Mich“-Seite?Die Antwort ist einfach und doch richtig komplex: Persönliches. Ich lese bei andern zum Beispiel gerne Sachen wie:Welche Bücher haben dich inspiriert?Wo reist du gerne hin und warum?Welche Künstler magst du?Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit?Hast du Hobbies, die ich dir nicht ansehen würde?Gibt es ein paar merkwürdige Fakten über dich?Welche Werte sind dir wichtig?
Man sollte die Antworten auf die Fragen natürlich nicht auf die „Über Mich“-Seite klatschen, wie die Antworten in einem Freunde Buch für Kinder (wobei das auch eine ziemlich geile Sache sein könnte, wenn ich genauer darüber nachdenke – es muss halt echt gut gemacht sein, und zur Marke passen #feelfreetosteal und verlink mich, wenn du’s umsetzt).
Um den Freundebuch Charakter zu vermeiden – es passt nicht zu meinem Corporate Design – hab ich mir eben gedacht, erstelle ich meine „Über Mich“-Seite als Weiterleitung zu TikTok. Und vielleicht auch ein bisschen aus dem Grund, weil ich es furchtbar finde über mich in der dritten Person zu sprechen oder überhaupt irgendwie Aussagen über mich zu machen.
Also: TikTok it is. Ich habe da ohnehin Content, den ich in meiner Freizeit erstelle. Ich tobe mich da kreativ aus – ohne Vorgaben oder einschränkendes Briefing. Einfach aus dem Bauch heraus und machen worauf ich Lust habe. Man könnte es ein Hobby nennen. Wenn du im Bereich Marketing oder Design bist fragst du dich natürlicherweise immer: Was ist der Ziel meines Social Media Accounts. Und weil Privates und Berufliches für mich nicht getrennt voneinander gehören ist Social Media nun mein Bindeglied. Klar wirds da auch mal Portfolio-Arbeiten geben, hauptsächlich lernst du mich da aber einfach besser kennen. Ich habe mir auf TikTok keine Nische ausgesucht und auch kein bestimmtes Thema. Fiel mir sowieso schwer, also dreht sich der Account um Tami und dazu gehören Themen wie: DIYs, Miethaus-Renovierungen für kleines Geld und trotzdem in sehr schön, Gedanken von mir als Mama, Designzeug u.v.m….
Warum du spätestens 2024 auf TikTok sein solltest
An dieser Stelle macht es Sinn sich mal anzuschauen, wer so auf TikTok rumhängt. Das sind meistens Leute, die gerade dem Alltag aus dem Weg gehen möchten a.k.a. sich ✨ inspirieren lassen ✨ und schauen was Andere da so machen. Vielleicht holen sie sich auch Ideen. Aber in den meisten Fällen wollen sie sich berieseln lassen. Mein Tipp an dieser Stelle: Erstelle auch TikToks, die sich gerne von diesen Nutzern angeschaut werden. Wer sich gern berieseln lässt guckt ungern 3 Minuten Tutorials.
Was das berieseln lassen angeht finde ich, dass sich TikTok perfekt für eine „Über Mich“-Seite eignet: Schneller Content, snackable, keine harte Kost – eher so breiartig. Das passt gut, denn Tami die Content Creatorin möchte sich dort einfach ausleben, andere berieseln mit meinem Content, inspirieren oder einfach meine Gedanken teilen.
Und da schlagen wir wieder die Brücke zum Anfang was kommt auf eine „Über Mich“-Seite. Was beschäftigt mich? Was ist mir wichtig? Was mag ich? Du weißt schon,… die essenziellen Fragen des Lebens. Siehe Aufzählung oben. Diese drei Fragen können deine Content Säulen sein, auf denen du den entsprechenden Content für TikTok aufbaust.
Welchen Vorteil hat meine TikTok „Über Mich“-Seite für mich als Grafikdesignerin?
Personen, die über TikTok auf mich aufmerksam werden, wissen sofort Bescheid was mir wichtig ist, sie kennen meinen Stil, meine Art, meinen Geschmack, sie wissen welche Werte ich vertrete oder auch welchen ästhetischen Anspruch ich habe. Beim Sprung von TikTok Account zu Webseite wird somit schonmal ausgesiebt, jeder der mich auf TikTok schon nicht leiden kann, kann mir keine E-Mail schreiben und mich mit Fragen löchern, die ich Zeit aufwendig beantworten müsste. WinWin!
Personen hingegen, die durch meine Webseite auf mich aufmerksam werden klicken auf meine „Über Mich“-Seite und werden dann durch mein TikTok Account (hoffentlich) in einen „Sog“ gezogen, der sie dazu veranlasst alle meine Videos zu schauen und natürlich sehr viel Zeit auf meinem Account zu verbringen. „Sog“ ist hier positiv gemeint und darunter verstehe ich, dass ich ein Video gucke, es gefällt mir und ich gucke das nächste, es gefällt mir und ich gucke das nächste…
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich viel Zeit auf einem Account (egal ob TikTok, Instagram, Pinterest…) verbringe, dann habe ich erstens das Gefühl „Oh, die Person scheint relevant für mich zu sein, ich folge ihr mal.“ und zweitens möchte ich jetzt ja auch irgendwas davon haben, und nicht nur meine Zeit verdaddelt zu haben – also folge ich!
Dementsprechend wird nach dem auf „Folgen“ tippen der Content dieser Person immer wieder angezeigt. Bis irgendwann ein Content-Piece mit dir resoniert und du auf den Webseitenlink tippst. Auf einmal öffnet sich ein weiteres „Über Mich“-Puzzlestück der Person und du siehst „Ach, die macht Design und Logos. Wie passend, ich will mich selbstständig machen.“
Und so kommt es dazu, dass die Person mit mir zusammenarbeiten möchte. Denn es ist ja eine gewisse Vertrauensbasis aufgebaut worden in den Wochen oder Monaten davor. Obwohl da kein einziges Wort „geschäftlich“ gesprochen (oder kommentiert) wurde. Das ist die Macht von Social Media. Und man nennt das auch Customer Journey.
Das funktioniert natürlich auch mit Instagram oder LinkedIn. Voraussetzung für eine erfolgreiche Social Media „Über Mich“-Seite sind folgende Punkte. Du solltest:
den Account regelmäßig bespielen.
dich auf der Plattform wohlfühlen und nicht verstellen.
Content auf der Plattform einfach erstellen können, auch dabei solltest du dich wohlfühlen.
überlegen, ob das Format deine Zielgruppe anspricht (Videos, Bilder, Texte… etc.)
So erstellst du eine alternative „Über Mich“-Seite
Solltest du kein Talent dafür haben, eine klassische „Über Mich“-Seite schreiben (und gestalten) zu können, dann verlinke den Menüpunkt „Über Mich“ einfach auf deinen Social Media Account. HEUTE NOCH. Und wenn es nur Übergangsweise ist. Ach, was auch ein guter Quick Tip ist: Fixiere oben in deinem Profil nach Möglichkeit einen Beitrag, in dem du dich vorstellst oder sonst was Wichtiges tust oder von dir erzählst. Und dann: PLAY!
Bespiele den Account einfach so, wie du Lust hast. Das ist ja das Geilste daran: Es geht um dich. Egal was andere darüber denken, da darfst du Spaß haben und machen was dir gefällt! Wenn du ehrlich zu dir bist, weißt du das eigentlich auch schon längst: Persönliches funktioniert auf Social Media besser, als Business. Also GO FOR IT!